Dammpflege nach der Geburt
Wichtig vorab: Meine Empfehlungen, Hinweise und Anregungen können und sollen keinen Ersatz für kompetenten Rat durch medizinisches Fachpersonal darstellen. Bei Krankheiten, Beschwerden und vor der Umsetzung meiner Tipps wende Dich vor dem Start immer an Deine Hebamme oder einen Arzt.
Jeder Damm – egal ob verletzt oder heil geblieben – nimmt Zuwendung dankbar an.
Schone Dich
Versuche in den ersten Tagen nach der Geburt möglichst wenig zu laufen. Falls es doch nötig ist, sind kleine Trippelschritte sinnvoll. So entlastest Du den Damm.
Kühlen tut gut
Hierzu kannst Du einfach eine Einlage mit etwas Öl tränken und ins Eisfach legen. Das ist sanfter als Kühlpads. Achte darauf, dass das Kühlen für Dich immer sehr angenehm bleibt.
Sitzbäder
Viele Hebammen schwören auf Sitzbäder. Damit diese nicht die frische Wunde aufweichen, sollten sie immer nur drei bis fünf Minuten lang sein. Das Wasser ist am besten lauwarm. Den heilenden Effekt verstärkst Du mit pflanzlichen Zusätzen aus Hamamelis- oder Eichenrinde, Frauenmantel- oder Kamillenkraut oder Calendula- bzw. Ringelblumenessenz. Lasse Dich auch hier von Deiner Hebamme beraten.
Wasserlassen & Stuhlgang
Das Wasserlassen ist in den ersten Tagen unangenehm. Damit es nicht brennt kannst Du den Urin mit Wasser aus einer kleinen Gießkanne oder einem Messbecher verdünnen. Einige Frauen beugen sich beim Wasserlassen vor, damit der Urin nach vorne wegläuft.
Viel trinken ist wichtig, denn je weniger Du trinkst, desto konzentrierter ist der Urin. Konzentrierter Urin reizt die empfindliche Region und führt zu einem verstärkten Harndrang.
Am besten trinkst Du Mineralwasser - vorzugsweise ohne Kohlensäure. Das lässt sich wunderbar mit etwas Fruchtsaft (außer Orangensaft) aufpeppen. Darüber hinaus kannst Du auch Früchte- und Kräutertee trinken.
Reinige Dich am besten mit einer Spülung aus der Gießkanne oder einem Messbecher. Heilsame Zusätze findest Du oben bei den Sitzbädern beschrieben. Benutze kein hartes oder feuchtes Toilettenpapier. Bitte die gereizte Haut nur trockentupfen oder trockenföhnen.
(Bio-)Baumwollunterhosen sind ideal, da sie die empfindsame Haut schonen und luftdurchlässig sind.
Clevere Ernährung
Du tust Dir selbst einen Gefallen, wenn Du dafür sorgst, dass Dein Stuhlgang weich ist. Das erleichtert den Stuhlgang und beugt zusätzlich Hämorrhoiden vor. Auf die Ernährung kommt es an:
Viel Wasser trinken hilft gegen Verstopfung. Ballaststoffe müssen quellen. Am besten eigenen sich kohlensäurefreie Wasser, die Du Dir als Tee oder mit etwas Fruchtsaft zurechtmachen kannst. Vorsicht mit Saft aus Zitrusfrüchten, er kann reizen.
Flohsamenschalen helfen gegen lästige Verstopfung. Wichtig zu beachten ist, dass Du auch dazu immer viel trinken musst, da die Samen aufquellen.
Löwenzahn-Tee kann bei Verdauungsbeschwerden hilfreich sein.
Karotten sind wahre Ballaststoffwunder! Aber auch Brokkoli, grüne Erbsen und Mais liefern den wichtigen Ballaststoff.
Du magst es süß? Dann findest Du in Beerenobst viele gute Sachen, die Deinen Darm unterstützen. Alternativ helfen auch Trockenobst oder Pflaumensaft.
Probiotische Lebensmittel sind Milchprodukte wie Joghurt, Kefir oder Buttermilch. Aber auch fermentiertes Gemüse wie Sauerkraut macht den Darm flott. All diese Lebensmittel unterstützen die Darmflora.
Haferflocken oder Weizenkleie können prima in Säfte oder Milchspeisen eingerührt werden. Sie liefern jede Menge Ballaststoffe.
Fette und Öle können den Darm träge machen. Verzichte auf tierisches Fett wie Schmalz. Tausche Butter gegen Ghee.
Verzichte nach Möglichkeit auf Süßigkeiten, Kuchen und Fast-Food. Achte besonders auf versteckte Zucker und Hefeextrakte. All diese Dinge – egal wie lecker sie auch sind – schädigen den Darm. Übrigens verschwindet der lästige Heißhunger nach einer Weile, da sich der Blutzuckerspiegel normalisiert. Ein paar Tage musst Du durchhalten, aber dann hört das lästige „Nach-Essen-suchen“ auf.
Ich wünsche Dir eine gute Besserung!